Рассказ о роберте кохе на немецком языке
Steckbrief & Allgemeine Informationen
Name: Robert Koch
Geburt: 11. Dezember 1843 in Clausthal
Tod: 27. Mai 1910 in Baden-Baden
Erreichtes Lebensalter: 66 Jahre
Eltern: Hermann Koch, Mathilde Koch (geb. Biewend)
Nationalität: Deutschland
Ausbildung: Universität Göttingen
Beruf: Mediziner
Fachbereich: Bakteriologie, Mikrobiologie
Errungenschaften: Entdeckung der Erreger von Tuberkulose und Milzbrand
Familie: Emma Fraatz (verh. 1867–1893), Hedwig Freiberg (verh. 1893–1910); ein Kind aus erster Ehe
Auszeichnungen: Nobelpreis für Physiologie oder Medizin (1905)
Das Robert Koch-Institut (RKI) ist im medizinischen Bereich eine der wichtigsten Forschungseinrichtungen Deutschlands und durch die wissenschaftliche Arbeit maßgeblich am Schutz der Bevölkerung vor Infektionskrankheiten beteiligt. Die Einrichtung wurde nach dem deutschen Arzt Robert Koch benannt, der als der Begründer der Bakteriologie in die Geschichte einging und als erster Wissenschaftler Krankheitserreger nachwies und bestimmte. Er wurde nicht nur wegen seiner Fortschritte im Kampf gegen die im 19. Jahrhundert wütende Volksseuche Tuberkulose berühmt, sondern auch als Tropenmediziner, der wesentliche Erkenntnisse zur Cholera, Malaria und zu anderen bis dahin völlig unerforschten Infektionskrankheiten erbrachte.
Kindheit und Ausbildung:
Robert Koch wurde am 11. Dezember 1843 als Sohn eines Bergmannes in Clausthal-Zellerfeld im Harz geboren und wuchs mit insgesamt zehn Geschwistern auf. Die Beförderung des Vaters Hermann Koch vom Grubensteiger zum Aufseher des Bergbaus im gesamten Oberharz ermöglichte ein gutes finanzielles Auskommen der Familie. Bereits im Alter von vier Jahren verfügte Robert Koch über Grundkenntnisse im Lesen und Schreiben, bevor er ab dem Jahr 1848 vorübergehend von einem Privatlehrer unterrichtet wurde. Nach zwei Jahren begann er seine Schulausbildung am humanistischen Gymnasium seiner Heimatstadt, die er im Jahr 1862 mit dem Abitur abschloss.
Anschließend ging Robert Koch nach Göttingen und nahm dort das Studium der Philologie auf. Bereits nach einem Semester wechselte er an die Medizinische Fakultät und promovierte vier Jahre später, im Januar 1866 zum Doktor. Zwei Monate später legte er in Hannover sein Staatsexamen ab. Während seiner Zeit als Medizinstudent waren vor allem der Physikprofessor Wilhelm Weber, der Chemiker Friedrich Wöhler und der Anatomieprofessor Jakob Henle seine Vorbilder, deren wissenschaftliche Arbeit Robert Koch maßgeblich prägte.
Berufliche und akademische Laufbahn, wissenschaftliche Errungenschaften:
Nach dem Studium war er zunächst als Krankenhausarzt tätig und arbeitete in Hamburg, in der Nähe von Hannover und in Niemgek in der Nähe von Potsdam. Im Jahr 1870, als der Deutsch-Französische Krieg ausbrach, leistete Robert Koch einen freiwilligen Dienst als Sanitäter und behandelte im Feldlazarett Soldaten, die an der Ruhr oder an Typhus erkrankt waren. Nach dem Kriegsdienst legte er im Jahr 1872 sein Physikexamen ab und nahm daraufhin seine Tätigkeit als «Kreisphysikus» oder Amtsarzt in der Provinz Posen auf. Er war für die Erstellung von Gerichtsgutachten zuständig, arbeitete im kommunalen Krankenhaus, betreute Arme und Bedürftige und eröffnete eine Privatpraxis. In dieser Zeit begann der vielbeschäftigte Koch mit bakteriologischen Forschungen, für die er verschiedene Tiere zu Versuchszwecken hielt. In seinem Wohnhaus richtete er für seine Untersuchungen ein einfaches Labor ein, das nur über die notwendigste Ausstattung verfügte. Umso beeindruckender war daher seine erste wissenschaftliche Studie, die er in seinem dürftigen Labor durchführte. Durch verschiedene Experimente gelang es Koch im Jahr 1876, die in Ruheform befindlichen Bakterien zu bestimmen, die den Milzbrand auslösen. Dadurch konnte erstmals ein Bakteriologe erklären, warum der Erreger gegen verschiedene Umweltfaktoren so resistent ist und auf welche Art er die Infektion auslöst.
Diese Entdeckung führte dazu, dass Robert Koch im Jahr 1880 nach Berlin berufen wurde und dort seine bakteriologische Arbeit am Kaiserlichen Gesundheitsamt aufnahm. Bereits im Jahr darauf publizierte er eine erste Arbeit über eine effektive Methode der Züchtung von Bakterienkulturen. Diese Entdeckung ermöglichte in den nächsten Jahren eine deutlich präzisere Möglichkeit, verschiedene Bakterienstämme unterscheiden und wissenschaftlich benennen zu können. Kurze Zeit später gelang es ihm aufgrund seiner neuen Methode, bereits das Bakterium nachzuweisen, das die Tuberkulose auslöst, jene Krankheit, die im 19. Jahrhundert fast die Hälfte aller Todesfälle bei Menschen unter vierzig Jahren verursachte. Diese wichtige Errungenschaft im Kampf gegen die gefährliche Volksseuche führte dazu, dass Koch zum Kaiserlichen Geheimen Regierungsrat ernannt wurde. Auf der in Berlin stattfindenden Deutschen Ausstellung für Hygiene und Volksgesundheit wurde das Labor Robert Kochs im Jahr 1881 ausgestellt und dadurch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Da Robert Koch seit seiner Kindheit davon träumte, ferne Länder zu bereisen, nahm er den Auftrag der britischen Regierung, eine Forschungsexpedition nach Äthiopien und Indien zu leiten, ohne Zögern an. Als Bakteriologe war er im Jahr 1883 damit beschäftigt, die Ursachen der in diesen Ländern wütenden Cholera-Epidemie zu untersuchen. Bereits im Jahr 1884 gelang ihm der Nachweis des für die Krankheit verantwortlichen Erregers. Er begann daraufhin seine intensive Forschungstätigkeit, um eine Technik zur Filterung von mit Cholera-Bakterien kontaminiertem Wasser zu entwickeln. Im Jahr darauf übernahm er einen Lehrstuhl an der Universität Berlin und gleichzeitig die Leitung des Instituts für Infektionskrankheiten. Dieses wurde im Jahr 1935 umbenannt und heißt seither Robert Koch-Institut. Es gilt heute als eine der ältesten Einrichtungen seiner Art.
Die Präsentation des Tuberkulins als Heilmittel gegen Tuberkulose im Rahmen des 10. Internationalen Medizinischen Kongresses führte im Jahr 1890 zum Tuberkulin-Skandal, der den Ruf des angesehenen Bakteriologen erheblich schädigte. Aus diesem Grund befand sich Robert Koch im ausgehenden 19. Jahrhundert, meist in Begleitung seiner zweiten Frau, hauptsächlich auf Reisen und hielt sich nur selten in Deutschland auf. Seine Forschungstätigkeit führte ihn in diesen Jahren auf Wunsch der britischen Regierung zunächst nach Südafrika, wo er detaillierte Studien zur Rinderpest durchführte. Im Jahr 1897 reiste er im Auftrag der Deutschen Pestkommission nach Indien und Ostafrika weiter und forschte ab 1899 in Italien, Neuguinea und auf Java an der Malaria.
Im Jahr 1904 gab der gesundheitlich bereits schwer gezeichnete Mediziner die Leitung des Instituts für Infektionskrankheiten ab, blieb jedoch weiterhin wissenschaftlich aktiv. Für seine Arbeit an dem Erreger der Tuberkulose wurde Koch im Jahr 1905 mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet. Seine letzten Lebensjahre waren von einem erheblichen gesundheitlichen Verfall gekennzeichnet. Robert Koch hatte sich im Zuge seiner Forschungstätigkeiten in den Tropen wiederholt mit Malaria und anderen Infektionskrankheiten infiziert. Im März 1910 klagte er über starke Schmerzen im Brustkorb und wurde in ein Sanatorium in Baden-Baden gebracht. Dort verstarb er am 27. Mai nach einem Zusammenbruch. Nach der Einäscherung im Krematorium der Heilanstalt wurde seine Urne nach Berlin transportiert und dort im Institut für Infektionskrankheiten zur Ruhe gebettet.
Privates:
Im Jahr 1867 heiratete Robert Koch überraschend die Pfarrerstochter Emmy Adolfine Fraatz, die die Mutter seiner im darauffolgenden Jahr geborenen Tochter Getrud wurde. Diese Ehe empfand Robert Koch als sehr einengend, da ihn seine Frau davon abhielt, Forschungsreisen zu unternehmen. Daher entschloss er sich im Jahr 1890 zur Scheidung, einen für diese Zeit unüblichen Schritt. Die Scheidung erfolgte jedoch im Einvernehmen, da Robert Koch um die finanzielle Absicherung seiner Frau bemüht war. Kurz darauf lernte der Mediziner die Schülerin Hedwig Freiberg kennen, die er drei später heiratete. Mit der aufgeschlossenen jungen Frau verbrachte er die meiste Zeit der Ehe auf Auslandsreisen.
Robert Koch widmete sein Leben jenen Infektionskrankheiten, die zu seinen Lebzeiten Millionen Menschen das Leben kosteten. Durch seine unermüdliche Arbeit mit Bakterien war er derjenige, der den Beweis dafür erbrachte, dass Krankheiten von Mensch zu Mensch durch bestimmte Keime übertragen werden. Damit revolutionierte er nicht nur die Medizin, sondern ebnete auch den Weg für viele Wissenschaftler der nachfolgenden Generationen, gezielte Heilmittel und Methoden einer ursächlichen Behandlung von Krankheiten zu entwickeln.
Презентация на немецком языке «Робер Кох»
специалист в области арт-терапии
Описание презентации по отдельным слайдам:
MBOU Djatkowitschskaja OOSCH Thema: Robert Koch – ein grosser deutscher Wissenschaftler und Arzt Erfüllt: Sajzewa Ruslana Schülerin 8 Klasse Leiterin: Malorossijanzewa S.W. Deutschlehrerin
Ich will kurz über einem groen deutschen Arzt und Backtereologe Robert Koch erzählen. Ich interessiere mich für Medizin und will in der Zukunft Ärztin werden. Also, Robert Koch, wurde am 11. Dezember 1843 in Clausthal im Harz als Sohn des Bergmanns Hermann Koch geboren.
Schon als Kind interessierte er sich für die Tier – und Pflanzenwelt. Eines Tages tauschte er seine Briefmarken gegen eine Luρe aus: Die Lupe zeigt ihm die Natur in einem neuen Licht: unendlich viele kleine Wesen bewegten sich vor seinen Augen. Eine neue Welt öffnete sich vor ihm.
Nach seiner Schulzeit studierte er an der Göttinger Universität Medizin und legte 1868 sein Staatsexamen an. Gern hatte er nach Beendigung seines Studiums nur wissenschaftlich gearbeitet.
1880 wurde Koch die Leitung des Gesundheitsamtes in Berlin übertragen. Kochs Hauptziel blieb jedoch die Bekämpfung der Tuberkulose. Am 24 März 1882 gab Koch in Berlin Wissenschaftlern und Ärzten seine Entdeckung. Nun verbreitete sich sein Ruhm über die ganze Welt.
1885 wurde er zum Professor für Hygiene an der Berliner Universität ernannt. Koch betrieb umfangreiche Studien über Lepra, Typhus, Maleria und Tollwut.
Die Menschheit verdankt ihm die Entdeckung der Cholera- bazillen und der Tuberkulose. Er beschäftigte sich auch mit dem Studien der Schlafkrankenheit.
Im Yahre 1905 hat Koch den Nobelpreis für Medizin erhalten. Am 27 Mai 1910 starb R.Koch. Sein Name bleibt unauslöschlich in der Wissenschaft eingetragen. Das Forschungsinstitut für Seuchenbekämpfung an der Berliner Charite trägt heute seinen Namen. Mir war es interessant; ich habe jetzt mehr über R.Koch erfahren.
М.Яновская «Роберт Кох». Серия ЖЗЛ, из-во «Молодая гваридия»; https://ru.wikipedia.org/wiki/Кох,_ Роберт; http://www.bibliofond.ru/view.aspx?id=54449.
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Jäger der Erreger, Herr der Bakterien: Auf Robert Koch treffen etliche Prädikate zu. Der Medizin-Nobelpreisträger musste zwar auch immer wieder Misserfolge einstecken. Doch in vielen Bereichen hat er die Medizin revolutioniert.
Berlin, 24. März 1882: Im Tagungssaal der Physiologischen Gesellschaft ist es mucksmäuschenstill. Die Anwesenden begreifen, welcher medizinischen Sensation sie gerade beiwohnen. Der Mediziner Robert Koch hat ihnen soeben mitgeteilt, dass er den Tuberkelbazillus isoliert habe. Zu dieser Zeit stirbt etwa jeder siebte Deutsche an der Lungenkrankheit. Die «Schwindsucht» gilt als unheilbar oder hat in milderen Fällen einen lebenslangen Klinikaufenthalt zur Folge. Mit dem Nachweis des Tuberkulose-Bakteriums ebnet sich der Weg für die Entwicklung eines Impfstoffs. Als Überträger der Krankheit ermittelt Koch die Atemluft: Im Schleim von Erkrankten weist er Tuberkelbazillen nach. Damit ist belegt, dass vor allem von Kranken mit offener Lungentuberkulose eine Gefahr ausgeht. Auf Kochs Entdeckung ist der Welttuberkulosetag begründet, der alljährlich am 24. März begangen wird.
Pest, Spanische Grippe, Corona: Seuchen und ihre Bekämpfung
Maßnahmen zur Seuchenbekämpfung, mit denen wir heute Corona eindämmen, waren schon vor Jahrhunderten das Mittel der Wahl. mehr
Koch revolutioniert die Medizin
Dem Milzbranderreger auf die Spur gekommen
Schon als junger Lazarett-Arzt zeigt Koch großes Interesse an der Forschung. Im Deutsch-Französischen Krieg erfährt er, dass Soldaten oft an Milzbrand sterben, obwohl die Verwundungen nicht gravierend sind. Dies veranlasst ihn, nach der Ursache für die Milzbranderkrankungen zu forschen. Er erfindet die Technik des hängenden Tropfens. Dabei werden die Mikroben in einem Tropfen an der Unterseite eines Objektträgers kultiviert. Koch kann nun Bakterien im Blut von befallenen Tieren im Mikroskop beobachten und nachweisen. Mit seinen Beobachtungen und Feststellungen kann er belegen, warum sich Vieh auf bestimmten Weiden immer wieder mit Anthrax ansteckt: Die Bauern vergraben die Kadaver der gestorbenen Tiere nicht tief genug in der Erde. Zudem findet er heraus, dass getrocknetes Blut von infektiösen Schafen noch nach vier Jahren ansteckend ist.
Sepsis-Forschung an Mäusen
Nach der Publikation über den Milzbranderreger 1876 befasst sich Koch mit der Problematik von Wundinfektionen (Sepsis). Er baut ein Tiermodell für die Sepsis auf und stellt fest, dass diverse Tierarten unterschiedlich auf die verschiedenen Bakterienarten reagieren. So weist er an Mäusen sechs verschiedene Formen der Sepsis nach, die von sechs unterschiedlichen Bakterientypen ausgelöst werden. Seine «Untersuchungen über die Aetiologie der Wundinfectionskrankheiten» bringt Koch 1878 heraus.
Robert Koch: Vom technischen Fortschritt getrieben
Koch versucht stetig, auf dem Gipfel der technischen Entwicklung zu bleiben. Er optimiert die Mikroskopie und macht erste Fotos von Mikroorganismen.
Am Kaiserlichen Gesundheitsamt in Berlin entwickelt er die sogenannte Kulturplatten-Technik. Bislang wurden Bakterien in Fleischbrühe oder auf Kartoffelscheiben gezüchtet. Fleischbrühe lässt sich unter dem Mikroskop aber nicht fixieren und auf Kartoffelscheiben wachsen viele krankheitserregende Bakterien nicht. Koch stabilisiert daraufhin die Fleischbrühe mit Gelatine und gießt diese Nährböden in rechteckigen «Plattenschalen» aus. Die Methode der festen, transparenten Nährböden ist seitdem Bestandteil jeder bakteriologischen Forschung.
Nachweis von Cholera-Bakterien während einer Expedition
Im folgenden Jahr beruft die Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin Koch zum Professor und Leiter des neu geschaffenen Instituts für Hygiene. Doch als Lehrer ist er unbegabt. Vorlesungen und Prüfungen sind ihm ein Kreuz. Seine Gesundheit ist angeschlagen und er sucht deshalb Erholung auf mehreren langen Reisen. Auch in seiner Ehe kriselt es. Derweil hat das konkurrierende Forscherteam von Louis Pasteur in Paris große Erfolge bei der aktiven Impfung. Bis 1890 kommt von Koch kein nennenswerter Bericht.
Tuberkulin: Kochs Impfstoff bleibt wirkungslos
Koch wird Leiter des Instituts für Infektionskrankheiten
Als im August 1892 die Cholera-Epidemie in Hamburg ausbricht, wird Kochs Know-how bei der Seuchenbekämpfung eingesetzt. Im Gegensatz zu den Hamburger Medizinern ist Koch mit den bakteriologischen Methoden zum Nachweis des Cholera-Erregers vertraut. Die Menschen in der Hansestadt werden ermahnt, das Trinkwasser abzukochen, Desinfektionskolonnen reinigen die Wohnungen von Cholera-Infizierten. Als die Seuche im Oktober bekämpft ist, sind mehr als 8.600 Menschen gestorben. Nach der Epidemie gehen in Hamburg eine neue Müllverbrennungsanlage und Filtrierwerke in Betrieb. Für Mediziner werden Fortbildungskurse angeordnet. Ein Schüler von Koch, Bernhard Nocht, wird auf die Stellung des Hafenarztes berufen.
Koch hilft in Südafrika und Neuguinea
Die Regierung Großbritanniens bittet Koch 1896, bei der Bekämpfung einer Viehseuche in Südafrika zu helfen. Er reist mit seiner zweiten Ehefrau Hedwig nach Kimberley und kann dort nachweisen, dass das Blut kranker Tiere extrem infektiös ist. Er findet den Erreger aber nicht, weil es sich um eine Virus-Erkrankung handelt. Trotzdem entwickelt er ein Serum, das offenbar wirksam ist. Im März des folgenden Jahres fordert die deutsche Regierung den Bakteriologen auf, sich nach Indien zu begeben, wo die Pest ausgebrochen ist. Der Weg dorthin ist kompliziert, weil die Schiffsverbindungen nach Bombay aufgrund der Pest unterbrochen sind. Der Pest-Erreger ist zwar schon bekannt, aber Koch macht eine wichtige Beobachtung: Ein großes Rattensterben kann einen Pest-Ausbruch einleiten.
Malaria-Expedition nach Neuguinea
Im Juli 1897 reisen Robert und Hedwig Koch erneut nach Afrika und machen in Deutsch-Ostafrika Station. Sie bleiben fast ein Jahr. Robert forscht weiterhin an der Pest und befasst sich mit Malaria sowie einer Rinderkrankheit. Im Mai 1898 kehrt das Ehepaar nach Berlin zurück. In Deutschland kommt Malaria auch vor.
Das größte Problem im deutschen Kolonialreich mit «Wechselfieber» hat aber das Kaiser-Wilhelms-Land in Deutsch-Neuguinea. Deshalb schickt die Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes Koch dorthin. Die Expedition erreicht die Insel im Indischen Ozean Ende 1900. Bei Reihenuntersuchungen an den Ureinwohnern Neuguineas beobachtet Koch, dass bei den Eingeborenen Malaria-Erkrankungen entweder nur leicht verlaufen oder gar nicht zu erkennen sind, obwohl er den Erreger im Blut nachweist. Deutsche Siedler oder chinesische Leiharbeiter erkranken indes sofort. Je länger sie in der Region sind, um so mehr werden sie offensichtlich resistent gegen den Parasiten. Koch kann damit zum ersten Mal das Phänomen der erworbenen Malaria-Immunität belegen.
Pest, Cholera, Corona: Quarantäne im Wandel der Zeit
Seit Jahrhunderten ist Isolation das Mittel der Wahl, um grassierende Krankheiten und Seuchen einzudämmen. mehr
Typhus-Kampagne und Zwangsisolierungen
Nobelpreis für die Entdeckung des Tuberkulose-Erregers
Im Jahr 1904 scheidet Koch auf eigenen Wunsch als Leiter seines Instituts aus. Im folgenden Jahr führt sein Weg erneut nach Deutsch-Ostafrika, wo die Schlafkrankheit ausgebrochen ist.
Nobelpreis für Robert Koch
Als Koch die Nachricht von seiner Nobelpreisnominierung bekommt, unterbricht er seinen Aufenthalt und begibt sich nach Schweden. In Stockholm nimmt er Ende 1905 die Auszeichnung entgegen.
Robert-Koch-Stiftung zur Tuberkulose-Bekämpfung
Mit einer Expedition reist Koch 1906 erneut zum Viktoria-See. Ein Jahr später wird die «Robert-Koch-Stiftung zur Bekämpfung der Tuberkulose» ins Leben gerufen.
Robert Koch: Vita eines Spitzenforschers
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Robert Koch: Der Mitbegründer der Mikrobiologie
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Im 19. Jahrhundert waren Infektionskrankheiten wie Tuberkulose, Cholera, Diphtherie oder Wundinfektionen die Haupttodesursache weltweit. Allein in Deutschland starben daran jedes Jahr hunderttausende Menschen. Der Arzt Robert Koch entdeckte damals, dass Krankheiten wie diese durch winzige Organismen, durch Bakterien, verursacht werden. Ihm und seinen Weggefährten in Berlin ist es gelungen, Infektionserreger und Ansteckungswege gezielt zu identifizieren und so den Weg für Therapien und Präventionsmaßnahmen zu ebnen. Ermöglicht wurde all dies durch neue wissenschaftliche Methoden, mit denen sich die Erreger nicht nur aufspüren, sondern auch sichtbar machen ließen, etwa feste Nährböden zur Anzucht von Bakterien, Mikrofotografie und Färbetechniken. 1891 wurde Koch Direktor des neu gegründeten Königlich Preußischen Instituts für Infektionskrankheiten, dem heutigen Robert Koch-Institut. 1905 erhielt er für die Entdeckung der Tuberkulose-Bazillen den Nobelpreis für Medizin. Zusammen mit Louis Pasteur gilt Robert Koch heute als Wegbereiter der Mikrobiologie.
Die frühen Jahre und erste wissenschaftliche Erfolge
Robert Koch wurde am 11. Dezember 1843 als drittes von insgesamt dreizehn Kindern einer Bergmannfamilie in Clausthal im Harz geboren. Nach dem Abitur studierte er in Göttingen zunächst ein Semester Naturwissenschaften, dann Medizin. Im Januar 1866 wurde er promoviert, kurz darauf bestand er das Staatsexamen in Hannover. 1867 heiratete Koch seine Jugendfreundin Emmy Fraatz. Nach mehreren Stationen, unter anderem als Doktor in der Provinz und als Lazarettarzt im Deutsch-Französischen Krieg, trat er 1872 eine Stelle als Kreisphysikus in Wollstein (heute Wolsztyn, Polen) an.
Nebenbei begann Robert Koch, Milzbrand zu erforschen: Die Krankheit forderte bei Menschen und Tieren rund um Wollstein immer wieder Todesopfer – ihre Ursache lag jedoch völlig im Dunkeln. 1876 wies Koch schließlich nach, dass Milzbrand von einem einzigen Erreger ausgelöst wird. Er entdeckte auch die Ruheform des Erregers, Milzbrandsporen, und erklärte so die bis dahin unverstandene Infektionskette und die hohe Widerstandsfähigkeit des Bakteriums gegenüber Umweltfaktoren. Damit hatte Robert Koch als erster nachgewiesen, dass ein Mikroorganismus die Ursache für eine Infektionskrankheit ist. 1878 veröffentlichte er das Buch „Über die Aetiologie der Wundinfectionskrankheiten“, in dem er die Erreger von Wundinfektionen beschrieb.
Entscheidend für den Erfolg seiner Arbeiten waren die Präzision, mit der Koch seine wissenschaftlichen Methoden entwickelt und angewandt hatte, und der logische Aufbau der Beweisketten – und das unter recht einfachen Bedingungen in einem dürftig ausgestatteten Labor in seinem Wohnhaus in Wollstein.
Durchbruch in Berlin: Die Entdeckung der Tuberkulose-Bakterien
Von Wollstein aus zog Robert Koch mit Frau Emmy und Tochter Gertrud zunächst nach Breslau, bevor er 1880 an das Kaiserliche Gesundheitsamt in Berlin berufen wurde. Hier baute er die bakteriologische Methodik aus, die für die Erforschung von Infektionskrankheiten ebenso nützlich war wie für die Entwicklung von gezielten Gegenmaßnahmen, etwa Desinfektionsverfahren.
Am 24. März 1882 verkündete Koch am Berliner Institut für Physiologie die Entdeckung des Tuberkulose-Erregers – sein Vortrag über die „Ätiologie der Tuberkulose” machte ihn schlagartig weltberühmt. Die Tuberkulose hatte sich im Laufe des 19. Jahrhunderts zu einer Volkskrankheit entwickelt. Etwa ein Siebtel der Bevölkerung im Deutschen Reich starb damals an der so genannten Weißen Pest, Ursache und Verbreitungswege der Krankheit waren lange unklar. Koch zeigte nun, dass Tuberkulose durch Tuberkelbazillen ausgelöst wird. Um diese aufspüren zu können, waren spezielle Nährböden, neue Kulturbedingungen und spezifische Färbetechniken notwendig. Für die Entdeckung der Tuberkulose-Bazillen erhielt Robert Koch 1905 den Nobelpreis für Medizin.
Auf den Spuren der „Asiatischen Hydra“
Wie viele Wissenschaftler seiner Zeit erforschte Robert Koch auch die Cholera. Die „Asiatische Hydra“ hatte im 19. Jahrhundert auch in Deutschland immer wieder größere Ausbrüche verursacht, vor allem in den Elendsvierteln der Großstädte. Unter anderem reiste Koch Ende 1883 mit einem Forscherteam nach Kalkutta in Indien, um die Krankheit während eines Ausbruchs zu untersuchen. Anfang 1884 gelang es ihm dort, das Bakterium Vibrio cholerae zu identifizieren.
Auch wenn Robert Koch Zeit seines Lebens als Entdecker des Cholera-Erregers gefeiert wurde: Der Ruhm gebührt ihm nicht allein. Der italienische Anatom Filippo Pacini hatte den Erreger schon 1854 unter dem Mikroskop gesehen und beschrieben – eine Arbeit, die in Deutschland zur damaligen Zeit aber nur wenig Beachtung fand und die Koch nicht kannte. Mit seinem Wissen über die Verbreitungswege der Cholera und entsprechende Hygienemaßnahmen half Koch 1892 dabei, eine schwere Cholera-Epidemie in Hamburg einzudämmen.
Neuer Posten in Berlin und der Tuberkulin-Flop
1885 gründete die Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität das Hygienische Institut und berief Robert Koch als ersten Ordentlichen Professor für Hygiene zum Direktor. Hier baute er die neue wissenschaftliche Disziplin der Bakteriologie weiter aus. Die Zahl der Mitarbeiter und Schüler Robert Kochs mehrte sich; das Hygiene-Institut wurde zum Zentrum bakteriologisch interessierter Ärzte aus der ganzen Welt.
Tuberkulose und Cholera blieben bedeutende Forschungsthemen. Koch suchte nach Wegen, um Infektionskrankheiten gezielt einzudämmen oder gleich von vorneherein zu verhindern. Sein Wunsch, ein Therapeutikum oder gar eine Impfung gegen Tuberkulose zu finden, erfüllte sich jedoch nicht. Das von ihm entwickelte Heilmittel „Tuberkulin“ – eine Mischung aus Bestandteilen abgetöteter Tuberkelbazillen, die Koch beim X. Internationalen Medizinischen Kongress 1890 in Berlin vorstellte – erwies sich später als nicht wirksam. Langzeitheilungen traten nicht ein, einige Patienten starben nach der Behandlung sogar. Heutzutage wird Tuberkulin neben neueren Verfahren immer noch eingesetzt, um eine Tuberkulose-Infektion zu diagnostizieren.
Dennoch: Die wissenschaftlichen Leistungen Kochs und die zunehmende Bedeutung der Bakteriologie Ende des 19. Jahrhunderts veranlassten die preußische Regierung, ein eigenes Forschungsinstitut für Robert Koch zu errichten.
Das „Königlich Preußische Institut für Infektionskrankheiten“
Am 1. Juli 1891 wurde das „Königlich Preußische Institut für Infektionskrankheiten“ eröffnet, Robert Koch leitete das Institut bis 1904. Neben den Forschungsarbeiten erledigten die Mitarbeiter auch Aufgaben für Städte und Reichsbehörden, sie beantworteten auch internationale Anfragen und erstellten beispielsweise Gutachten. Das «Koch’sche Institut» zählte zu den ersten biomedizinischen Forschungsinstituten weltweit.
Das Institut befand sich zunächst in Berlin-Mitte neben der Charité, dem größten und ältesten Krankenhaus der Stadt. Die wissenschaftliche Abteilung wurde in einem umgebauten Wohnhaus eingerichtet, aufgrund seines dreieckigen Grundrisses auch „Triangel“ genannt. Die Krankenabteilung war in einzelnen Baracken auf dem Charité-Gelände untergebracht.
Von 1897 bis 1900 wurde am Nordufer in Berlin-Wedding ein neues Institutsgebäude gebaut, das Robert Koch selbst mitgeplant hatte. Auf dem weitläufigen Gelände gab es Ställe für Versuchstiere wie Pferde, Schafe und zeitweise sogar Kamele. In unmittelbarer Nachbarschaft wurde 1906 das Rudolf-Virchow-Krankenhaus eröffnet; der Leiter der dortigen Infektionsabteilung war gleichzeitig Mitarbeiter des Koch’schen Instituts. Das Backsteinhaus am Nordufer ist bis heute Hauptsitz des Robert Koch-Instituts.
Späte Jahre: Robert Koch auf Reisen
Anfang April 1910 erlitt Robert Koch einen schweren Herzanfall in Berlin. Während eines darauffolgenden Kuraufenthaltes starb er am 27. Mai 1910 in Baden-Baden. Die Urne mit der Asche Robert Kochs wurde am 4. Dezember 1910 in einem eigens errichteten Mausoleum in seinem Institut beigesetzt.